Hier finden Sie Terminankündigungen und Berichte über Veranstaltungen und Aktivitäten der Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll.
Die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG, die Stadt Schwarzenborn und die Städtische Werke AG aus Kassel haben kürzlich einen Kooperationsvertrag zur Errichtung eines Energieparks am Standort Schwarzenborn unterzeichnet. Ziel ist die Planung, der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen am Knüll und möglichst parallel auch die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Die Partner wollen damit gemeinsam einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen und zur Minderung der negativen Folgen des Klimawandels leisten. Der Knüll ist einer der ersten Standorte von Windkraftanlagen in Hessen mit seit Jahrzehnten in Betrieb befindlichen Anlagen.
Die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG als regionaler Partner der Kooperation hat das Ziel, die Wertschöpfungsanteile aus den erzeugten erneuerbaren Energien der Region und ihren Mitgliedern zugutekommen zu lassen. Mit rund sieben Millionen Euro an direkter Wertschöpfung in den letzten zehn Jahren hat die Genossenschaft ihr Versprechen gehalten und für direkte und unmittelbare Wertschöpfung durch die Zahlung von Dividenden, Zinsen, Pachten und Gewerbesteuern vor Ort gesorgt. Diese Wertschöpfung wurde im Wesentlichen durch die beiden Windparks in Ottrau, zwei PV-Freiflächenanlagen und zahlreichen PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden in Schwalm und Knüll erzielt. Mit der Kompetenz der Energiegenossenschaft wird auch im neuen Projekt in Schwarzenborn eine breite Bürgerbeteiligung organisiert.
Die Stadt Schwarzenborn als zweiter regionaler Partner und Eigentümer von Teilen der benötigten Flächen unterstützt das Vorhaben in allen Belangen. Der Standort Schwarzenborn bietet sehr gute Voraussetzungen für den Betrieb eines Windparks und das Projekt eröffnet der Stadt eine langfristige finanzielle Perspektive durch eine direkte Beteiligung und die Einnahme von Gewerbesteuern.
Die Städtischen Werke sind ein kommunaler Energieversorger, der Kassel und das Umland mit Strom, Erdgas und Fernwärme beliefert. Im Bereich der erneuerbaren Energien betreiben die Städtischen Werke mit einer Vielzahl von kommunalen Partnern und Bürgerenergiegenossenschaften unter anderem mehrere Windparks in der Region. Zudem sind die Städtischen Werke Mitglied der Stadtwerke Union Nordhessen (SUN). Die breite Expertise in der Planung, der Umsetzung und dem Betrieb von Erneuerbaren-Energie-Anlagen mit ausgeprägter Bürgerbeteiligung wird nun in das neue Projekt in Schwarzenborn eingebracht. Der mit der Windenergie erzeugte Grünstrom wird zur Wärmeerzeugung, im Verkehr und zur Stromversorgung benötigt. Mit diesem Projekt soll die Chance genutzt werden, ein gutes Stück Zukunftsfähigkeit für die gesamte Region zu schaffen.
Die Projektpartner beabsichtigen eine Betreibergesellschaft zu gründen, an der nach Inbetriebnahme der Anlagen die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG, die Städtischen Werke, die Stadt Schwarzenborn und, wenn gewünscht, private Flächeneigentümer beteiligt sind.
Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen:
Werner Braun (Aufsichtsratsvorsitzender Energiegenossenschaft Schwalm Knüll eG)
Mathias Strippel (Vorstand Energiegenossenschaft Schwalm Knüll eG)
Dr. Brigitte Buhse (Vorstand Energiegenossenschaft Schwalm Knüll eG)
Horst Kaisinger (Vorstand Energiegenossenschaft Schwalm Knüll eG)
Stefan Scheindl (Erster Stadtrat Stadt Schwarzenborn)
Lars Rotzsche (Städtische Werke AG)
Jürgen Liebermann (Bürgermeister Stadt Schwarzenborn)
Dr. Olaf Hornfeck (Vorstand Städtische Werke AG)
Markus Jungermann (Städtische Werke AG)
Mehr als 100 Mitglieder waren zur Generalversammlung der Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG in das Hotel Bechtel in Willingshausen-Zella gekommen.
Zunächst informierte Vorstandsmitglied Mathias Strippel über die grundsätzlichen globalen und deutschlandweiten Entwicklungen im Bereich Photovoltaik und ging dabei sowohl auf gesetzliche Änderungen, Zeitverläufe in der Errichtung neuer Projekte als auch die Leistungen und die Entwicklung der Bestandsanlagen im abgelaufenen Jahr ein. In seinem lebhaft vorgetragenen Bericht vermittelt er der Versammlung ein Gefühl für die Herausforderungen, mit der auch eine ehrenamtlich geführte Genossenschaft zurechtkommen muss.
Horst Kaisinger, der neben der Vorstandstätigkeit in der Genossenschaft auch einer der Geschäftsführer der beiden Windparks „Die Gleiche“ und „Bürgerwind Schwalmstadt“ ist, berichtete über eine bei beiden Parks sehr hohe Stromerzeugung, die in beiden Fällen zur Höchstverzinsung der Nachrangdarlehen der Mitglieder geführt hat. Ein Vermarktungsvertrag für den Windpark „Die Gleiche“ hat darüber hinaus dazu geführt, dass die Erträge im Vergleich zu normalen Jahren besonders gut waren. Insgesamt sind die wirtschaftlichen Verhältnisse beider Parks sehr gut, hohe Liquidität ist vorhanden. Nach Ausschüttungen in 2023 werden die Parks aufgrund einer abgestimmten Strategie der Kontinuität auch in den kommenden Jahren regelmäßige Ausschüttungen vornehmen können.
Das Vorstandsmitglied Ernst George erläuterte den Anwesenden die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2023. Dabei ging er besonders auf die Daten ein, die aus der außergewöhnlich guten Entwicklung der Windparks, der daraus resultierenden Ausschüttungen an die Gesellschafter und die in Folge sehr gute bilanzielle Entwicklung der Bilanz der Genossenschaft mit einem Jahresergebnis von knapp 1 Mio. Euro nach Steuern ein. Er betonte, dass dies keine Normalität darstelle, weil insbesondere der Windpark „Die Gleiche“ ab 2025 wieder normale Vergütungen aus der Direktvermarktung erhält. Dennoch schaffe die Entwicklung der Jahre 2022 bis 2024 hervorragende Spielräume für eine attraktive Dividende von 3% und einem Bonus von 4 % über die sich die Mitglieder freuen können.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Braun gab einen Überblick über die Wertschöpfungsanteile, die in den letzten 10 Jahren unmittelbar der Region und den Mitgliedern zu Gute gekommen sind. Mit rund 7 Mio. Euro an direkter Wertschöpfung hat die Genossenschaft ihr Versprechen gehalten und für direkte und unmittelbare Wertschöpfung durch die Zahlung von Dividenden, Zinsen, Pachten und Gewerbesteuern vor Ort gesorgt. Darüber und über das erfolgreiche Jahr 2023 zeigte er sich sehr erfreut.
Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Werner Braun, Jörg Gisselmann, Reinhard Otto und Frank Pfau wiedergewählt. Dr. Michael Gerhard stand aus beruflichen Gründen für eine erneute Wahl nicht zur Verfügung. Die dadurch erforderliche Ergänzung des Aufsichtsrats soll in 2025 erfolgen.
Auf den bisherigen Erfolgen will sich Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG nicht ausruhen, denn es sind bereits neue Projekte in Planung bzw. in Arbeit. Im Bereich der Photovoltaik befindet sich ein Solarpark im Raum Schwalmstadt-Michelsberg im Verfahren zur Erstellung des Bebauungsplans, ein Projekt in Berfa und ein gemeinsames Projekt mit EAM Natur im östlichen Schwalm-Eder-Kreis sind angedacht. Bezüglich des Standortkonzeptes Photovoltaik der Stadt Schwalmstadt wurden Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt, allerdings gibt es dort derzeit nur eine geringe Bereitschaft zur Verpachtung von Flächen.
Auch der Ausbau der Windenergie soll weiter vorangetrieben werden. So befinden sich die Planungen zur Erweiterung des Windparks „Bürgerwind Schwalmstadt“ um zwei weitere Anlagen am Teufelsberg kurz vor der Bauantragstellung. Ein Konzept für Windkraft am Knüll in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwarzenborn ist in Arbeit und die Planungen für einen Windpark in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwalmstadt und der Gemeinde Willingshausen laufen.